Theodorakis - Chronologie (III)
Krieg 1940 -1944
von Asteris Koutoulas
Gliederung und Illustrierung: Guy Wagner
1940
General Metaxas widersetzt sich mit einem lakonischen »Ochi« (Nein) dem Ultimatum Mussolinis (Übergabe der Militärstützpunkte an Italien), worauf italienische Truppen am 28. Oktober einmarschieren. Die griechische Armee schlägt sie bis nach Albanien zurück.
Deutsche Truppen in Athen
1941
Die deutsche Wehrmacht kommt dem italienischen Verbündeten im April zu Hilfe. Griechenland kapituliert und wird in drei Besatzungszonen aufgeteilt. In Peloponisos (Peloponnes) herrschen die Italiener.
Auf Initiative der Kommunistischen Partei wird die Nationale Befreiungsfront (EAM) gegründet, die 1943 die Nationale Befreiungsarmee (ELAS) aufstellt und die Einheitliche Gesamtgriechische Jugendorganisation (EPON) ins Leben ruft. Der Winter 1941/42 bringt vor allem Athen und Thessaloniki eine Hungersnot, in der 300.000 Menschen sterben.
Der Gedichtband SIAO
1942
Theodorakis veröffentlicht den Gedichtband »Siao«. Er komponiert die liturgische Hymne Kassiani, die mit Erfolg in einer Kirche von Tripolis aufgeführt wird. Während eines Marsches zum Grab von Kolokotronis am 25. März wird er verhaftet, weil er einen italienischen Offizier schlägt. Er wird ein erstes Mal in seinem Leben gefoltert und für kurze Zeit in ein griechisches Gefängnis eingeliefert, wo er durch Mithäftlinge Grundlagen der marxistischen Theorie kennenlernt und in die Kommunistische Partei aufgenommen wird.
1943
Theodorakis wird erneut verhaftet und nach Intervention der Familie wieder freigelassen. Im Sommer siedelt er auf Anraten des italienischen Stadtkommandaten von Tripolis nach Athen über. Die italienischen Truppen ziehen ab; an ihrer Stelle marschieren Deutsche ein. Theodorakis wird Mitglied der linken Jugendbewegung EPON und beginnt im Athener Konservatorium ein Kompositionsstudium bei Filoktitis Ikonomidis. Er lernt Myrto Altinoglou kennen, die eine fervente EPON-Militantin ist: Sie sollte zehn Jahre später seine Frau werden.
Myrto Altinoglou
1944
Theodorakis' Eltern und Bruder folgen ihm nach Athen. Der Vater findet eine Arbeit im Innenministerium.
Bei einem Transport von Flugblättern wird Theodorakis verhaftet, ein Freund vor seinen Augen gefoltert und getötet. Er kommt davon, weil er die Frechheit gehabt hatte, in seinen Ausweis als Beruf »Komponist« einzutragen.
Mikis wird Mitglied einer Reserveeinheit der Partisanenarmee ELAS.
© Asteris Koutoulas & Guy Wagner, 1996-2002. Das © gilt ebenfalls für alle Bilder (Archiv Theodorakis "Filiki").
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